Rezension von Horst Pöttker im „Journalistik-Journal”: „Vorbildliches Lehrbuch”

3. November 2008 um 16:55 | Veröffentlicht in Rezensionen | 4 Kommentare

Lob und Kritik von einem renommierten und nachdenklichen Kollegen: Prof. Dr. Horst Pöttker vom Institut für Journalistik der Universität Dortmund hat das Buch „Journalistik“ in der Instituts-Zeitschrift „Journalistik-Journal“ besprochen. Die Rezension ist nicht im Netz, deshalb stelle ich hier einen Scan bereit (man möge mir die Urheberrechtsverletzung verzeihen).

Horst Pöttker lobt das Lehrbuch zunächst: „…Klaus Meier legt zum ersten Mal ein Lehrbuch vor, das theoretische Systematik und praktische Anwendungen gleichmaßen erst nimmt und eng miteinander verknüpft, das sich auf den wichtigen Stoff konzentriert“ und „alle Richtungen des Fachs angemessen zu Wort kommen lässt“. Ganz besonders freut mich, dass das Buch „auf der Höhe der Forschung“ gesehen wird.

Eine kritische Anmerkung hat Horst Pöttker indes: „Ob sich in Deutschland das von den Westalliierten nach 1945 implementierte, angelsächsische Paradigma des von der Politik unabhängigen und faktenorientierten Journalismus so konsequent durchgesetzt hat, wie Meier meint, mag man bezweifeln, wenn man beispielsweise Lutz Hachmeisters ebenfalls 2007 erschienenes Buch ,Nervöse Zone‘ über die neuen Gesinnungspublizisten der ,Berliner Republik‘ gelesen hat.“ Ich weiß nicht genau, welche Passage im Buch Horst Pöttker damit meint: Wenn es die historische Einordnung auf S. 80 ist, dann habe ich den modernen Journalismus mit den Gesinnungspublizisten der Weimarer Republik verglichen und festgestellt, dass sich die angloamerikanische Professionalität im Nachrichtenjournalismus der Bundesrepublik durchgesetzt hat. Zweifelsohne gibt es auch in der Bundesrepublik Gesinnungspublizisten (und sie mögen in den jüngsten Jahren auch mehr geworden sein) – aber im Vergleich zu den 1920er Jahren haben wir doch eine Professionalisierung des Journalismus erlebt. Gleichwohl: Das Buch von Lutz Hachmeister sei allen Lesern wärmstens empfohlen!

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4 Kommentare

  1. Wow, das ist doch mal eine wahnsinnig gute Rezension – mit einem wahnsinnig langen Satz aus Ihrem Buch als Zitat. ;)

    Dürfen Sie dann die Rezension einfach ins Netz stellen? Ich tippe mal auf nein, weil Sie ja schreiben „(man möge mir die Urheberrechtsverletzung verzeihen)“. Vermutlich hier nicht relevant, aber generell sicher nicht zum Nachahmen empfohlen, oder?

  2. Ich hoffe – wie geschrieben – dass die Kollegen vom „Journalistik Journal“ mir die Urheberrechtsverletzung verzeihen. Generell ist es natürlich nicht zu empfehlen, Zeitungsartikel abzuscannen und ins Netz zu stellen. (Möglich ist das z.B. nur im Rahmen des ausschnittsweisen Zitierens – wie es z.B. „Bildblog.de“ immer wieder macht).

  3. Wie lang darf man denn zitieren? Hab mal was von 5 Zeilen gelesen. Aber im Internet ist das ja oftmals nicht möglich (unterschiedliche Zeilenbreite) und selbst wenn: wie viel anderer Text muss dann folgen, bis ich wieder ein weiteres Zitat der gleichen Quelle anführen darf?

  4. Das kann man nicht pauschal und auch nicht zeilen-/mengenmäßig sagen. In wissenschaftlichen Werken ist mehr möglich als in journalistischen. Im Wesentlichen kommt es auf den Charakter des Werkes an: Sie sollten in Ihrem eigenen Beitrag einen eigenen „Werkcharakter“ / einen eigenen Gedankengang haben. Das Zitat muss als Beleg für Ihre eigenen Erörterungen dienen.


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